Müllgebühren: EVS wehrt sich gegen ZDF-Berichterstattung

Werden mit Müll Millionengewinne gemacht und die Gebührenzahler abkassiert? Diese Frage warf die Sendung "Frontal 21" auf. Der Entsorgungsverband Saar (EVS) reagiert mit Empörung über die "erschreckend einseitige" Berichterstattung des Fernsehsenders. "Der Sender mache "Ausreißer zum Maß aller Dinge", so der EVS in einer Pressemitteilung.

Die Umsatzrenditen der Müllkraftwerke seien um bis zu 40 Prozent gestiegen, das hätten Berechnungen von „Frontal 212 ergeben. Trotzdem würden die Müllgebühren immer weiter erhöht – Experten hielten das für illegal, lautete der Vorwurf.

„Im Saarland kann von derlei nicht die Rede sein“, wehrt sich Karl Heinz Ecker, Geschäftsführer des saarländischen Entsorgungsverbands. Eon Energy from Waste mache beispielsweise mit dem Neuenkirchener Abfallheizkraftwerk eine Umsatzrendite von fünf Prozent – da „kann von Abzocke – wie der Bericht begründet – keine Rede sein“, sagt Ecker. Der EVS dürfe als Zweckverband gar keine Gewinne erwirtschaften und passe die Gebührenhöhe für Müll „schlicht dem Bedarf aufgrund gestiegener Kosten an“, argumentiert der EVS-Geschäftsführer. Die Steigerungsrate in den Jahren 1997 bis 2007 bei den EVS-Abfallgebühren liege bei 28,6 Prozent und damit unter dem Verbraucherindex für Mieten, Wasser und Strom (51,6 Prozent).

„Frontal 21“ hat eigenen Angaben zufolge die Bilanzen von 13 großen Müllkraftwerken ausgewertet, die rund ein Viertel des in Deutschland verbrannten Mülls verarbeiten. Durchschnittlich betrage die Umsatzrendite mehr als 20 Prozent.

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