MBA Lübeck sortiert Störstoffe mit Vertikalshreddern aus

Seit etwa einem Jahr sind bei den Entsorgungsbetrieben Lübeck zwei Vertikalshredder vom Typ Rotacrex 1200 im Einsatz. In der dortigen Mechanisch-Biologischen Abfallbehandlungsanlage (MBA) zerkleinern die beiden Maschinen etwa 45.000 Tonnen Bioabfall pro Jahr und bereiten den Abfall für die Weiterverarbeitung in der Vergärungsanlage vor.
Bomatic MBA Lübeck
MBA Lübeck

Die Entsorgungsbetriebe Lübeck sind der kommunale Umweltdienstleister für die Hansestadt Lübeck. In der Mechanisch-Biologischen Abfallbehandlungsanlage (MBA) der Entsorgungsbetriebe Lübeck wird der Bioabfall aus Lübeck sowie aus Kiel, Bad Segeberg und dem Kreis Steinburg verarbeitet. So kommen im Jahr durchschnittlich 45.000 Tonnen Bioabfall zusammen, vornehmlich aus den sogenannten braunen Tonnen der Haushalte. Allerdings entsorgen viele Haushalte aber ihren Biomüll in Plastiktüten. Diese und andere Fremdstoffe im Bioabfall und gelten bei der Weiterverarbeitung in der Mechanisch-Biologischen Abfallbehandlungsanlage als „Störstoffe“, die von den biologischen Stoffen separiert werden müssen. Hier kommen die beiden Vertikalshredder „Rotacrex 1200“ der Firma Bomatic zum Einsatz.

Über Förderbänder wird der Bioabfall den beiden Rotacrex-Maschinen zugeführt. Im Innern der Maschinen – dem Prallraum – befindet sich das Schlagwerkzeug, das sich am Boden des Prallraums mit etwa 1.000 Umdrehungen pro Minute dreht. Acht Hämmer aus verschleißfestem Stahl sowie zwei bewegliche Prallplatten übernehmen hier die Zerkleinerung des eingebrachten Bioabfalls. Die Korngröße des zerkleinerten Materials wird über die Einstellung des Schiebers an der Austragsöffnung reguliert. Das Besondere an dieser Art der Zerkleinerung ist, dass die biologischen Stoffe dabei sehr klein zerschlagen werden, während die Störstoffe nahezu unzerstört bleiben. Hier zeigt sich, dass das Arbeitsprinzip des Bomatic-Vertikalshredders „Schlagen statt Schneiden“ ideal zu Aufgabenstellungen dieser Art passt.

In den Lübecker Rotacrex-Maschinen wird der organische Anteil auf diese Weise kleinstmöglich zerkleinert, während die Störstoffe so groß wie möglich bleiben. Nach der Zerkleinerung werden beide Fraktionen über 30-mm-Siebe gesiebt und anschließend getrennt der weiteren Verarbeitung zugeführt. „Wir sind sehr zufrieden mit den beiden Rotacrex-Maschinen“, sagt Matthias Benthien von den Entsorgungsbetrieben Lübeck. „Sie sind sehr verlässlich, funktionieren gut und schaffen die notwendigen Mengen“. Ihm war es wichtig, dass die unter den Biomüll gemischten Kunststoffe allenfalls zerdrückt, nicht aber zerschnitten werden – denn nur dann lassen sie sich zuverlässig sortenrein trennen. Für die Weiterverarbeitung der Feinfraktion in der Vergärungsanlage sei es wichtig, dass dort so wenig Kunststoffe wie möglich landen.

Die Rotacrex-Vertikalshredder werden von der Firma Bomatic, einem mittelständischen Unternehmen, das sich auf die Entwicklung und Produktion von Zerkleinerungsanlagen, Recycling-Maschinen und Entsorgungsmaschinen spezialisiert hat, entwickelt und seit 2010 vertrieben. Inzwischen sind die Rotacrex-Vertikalshredder weltweit im Einsatz. „Unsere Rotacrex-Maschinen werden sehr oft in Biogasanlagen und ähnlichen Betrieben eingesetzt“, berichtet Marion Böttcher, Geschäftsführerin bei Bomatic. „Sie sind sehr robust und eignen sich deshalb auch für den Einsatz in Anlagen zur Zerkleinerung von Elektronikschrott, Tonerpatronen, Metallschrott und MBA-Schrott. Auch zur Aufbereitung von Holzresten aus der Kompostierung findet die Maschine großes Interesse. Darin befindliche Folienteile bleiben nahezu unzerkleinert und lassen sich hinterher gut abscheiden“.

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