Barrieren bei E-Schrott beseitigen

Im Rahmen der Pressekonferenz des IERC in Salzburg forderten die Experten die Beseitigung von Unsicherheitsfaktoren und eine konsequentere Umsetzung der Gesetzgebung im E-Schrott-Recycling.
Karl-Heinz Laube, pixelio.de

Nach einer wirtschaftlichen Krise, deren Ende nun hoffentlich erreicht sei, gebe es für die E-Schrott-Recycler zwei wesentliche Unsicherheitsfaktoren, erklärte Norbert Zonneveld, Geschäftsführer der European ElectronicsRecyclers Association, im Rahmen einer Pressekonferenz auf dem IERC. Dies sei zum einen die Frage nach der Verantwortung und zum anderen die Finanzierung. „Die Anstrengungen zur Beseitigung dieser Unsicherheiten snd nicht ausreichend“, so Zonnevold. Jemand müsse die Verantwortung übernehmen. Sollten diese Unsicherheiten überwunden werden, hätten die Recycler von E-Schrott eine glänzende Zukunft und könnten einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung leisten.

Ein Moratorium für neue Regulierungen forderte Stephane Burban von Glencore. Europa habe genügend Gesetze, diese müssten zunächst einmal auf ihre Effizienz hin geprüft werden. Zudem seien mehr Harmonisierung, Standardisierung und ein besserer Vollzug notwendig.Erst wenn dies umgesetzt sei, könne man über zusätzliche Maßnahmen nachdenken, um die Regulierungen zu optimieren. Einen Mangel an Gesetzgebung beklagte Burban hingegen in den Entwicklungsländern. Zudem warnte er davor, dass im Recycling ein freier Markt nicht unbedingt ein fairer Markt sei.

Dr. Mike Biddle, Geschäftsführer von Evok Innovations und Gründer und Geschäftsführer von MBA Polymers betonte, dass die Barrieren für das Recycling von E-Schrott nicht technischer, sondern im Wesentlichen wirtschaftlicher und politischer Natur seien. Diese hinderten die Branche daran, ihr volles Potential zu entfalten. Zudem forderte er, mehr Transparenz über die tatsächlichen Kosten bei der Gewinnung von Primärrohstoffen zu schaffen. So würde etwa der Ausstoss von CO2 nicht mit Kosten belegt. Er betonte, dass er für einen freien Markt sei, dieser aber heute über falsche oder unzureichende Informationen verfüge. Bei ausreichenden Informationen würde automatisch mehr recycelt, so Biddle.

Zonneveld wies darauf hin, dass in der Politik und Wirtschaft immer nur auf den ökonomischen Aspekt geachtet würde, das Ziel müsse aber ein Austarieren von ökonomischen und ökologischen Erfolgen sein. Daher sei aus seiner Sicht Kreislaufwirtschaft der falsche Begriff, da er sich ausschließlich auf die Wirtschaft fokussiere. Biddle betonte, dass sich ökonomische und ökologische Ziele nicht ausschließen, man habe nur noch nicht den richtigen Weg gefunden, die beiden zusammenzubringen.

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