Weltumsegler setzen sich für Kunststoff-Recycling ein

Anfang Juli brechen Susanne Tölzel und Joachim Probst von Wiesbaden aus zu einer mehrjährigen Segelreise auf. Mit an Bord ist das Projekt COPLARE – Coastal Plastics Recyling. Das teilt die Initiative für Kunststoff-Recycling COPLARE mit. Ziel des Projekts sei es, den Bewohnern von Küstengebieten, die von der Verschmutzung mit Plastik-Abfällen besonders betroffen seien, Informationen und Verfahren an die Hand zu geben, mit denen sie Waren aus Kunststoff-Abfällen produzieren und verkaufen oder selbst nutzen oder zahlende Abnehmer für gesammelte Kunststoff-Abfälle finden können.

Gegenstände aus Kunststoff sind an fast allen Meeresküsten und – in Form kleiner Mikropartikel quasi überall im Meer – zu finden. Zunehmend finden sich in den Medien Berichte von Forschern und Umweltschützern über gewaltige Müllteppiche. „Plastikabfall ist aber nicht nur Müll, sondern auch ein zunehmend gesuchter Sekundärrohstoff. Es gibt überraschend viele Möglichkeiten, wie gebrauchte Kunststoffe gewinnbringend und ressourcenschonend eingesetzt und sogar in den Stoffkreislauf zurückgebracht werden können“, haben die beiden Segler Tölzer und Probst bei ihren ersten Recherchen zu Hause am Rechner und in Gesprächen mit Umweltschützern und Kunststoffexperten festgestellt.

In den westlichen Industrienationen verpflichten sich zunehmend mehr Hersteller von Konsumgütern dazu, in ihren Verpackungen auch recycelten Kunststoff einzusetzen. Die Nachfrage nach recyceltem Kunststoff guter Qualität nehme rasant zu und treibe die Preise in die Höhe. Plötzlich sei es für Ingenieure lohnend, immer bessern Müllsortieranlagen zu entwickeln. Und die aufstrebende Recyclingwirtschaft sei stets bestrebt, neue Materialquellen zu erschließen, heißt es in einer Mitteilung der Initiative.

„Unserer Meinung nach sind das optimale Voraussetzungen, um für Länder, die den Aufbau einer kostspieligen Abfall- und Recyclingwirtschaft noch nicht leisten können, ein Anreizsystem zu entwickeln, das zum Ziel hat, Plastikverpackungen und Konsumgüter aus Kunststoff auf denselben Wegen zurück in die Industriegebiete ihrer Herstellung zu bringen, auf denen sie in den Verkauf gelangt sind. Fachleute nennen die Rückholung gebrauchter Rohstoffe zur weiteren Verwendung „urban mining“ und „reverse logistics“. Da gebrauchter Kunststoff auf den Rohstoffmärkten einen Wert habt, muss man eigentlich nur Nachfrager mit Anbietern zusammenbringen“, räsonieren die beiden. Und hoffen, so einigen Menschen, denen sie während ihrer Reise begegnen werden, zu einem Zusatzeinkommen verhelfen zu können.

Hier erfahren Sie mehr zur Reycling-Initiative:
http://coplare.de/

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